Schlosspark Altenstein

Sommerresidenz mit riesigem Landschaftspark

Die Griffe von Margret Most sitzen. Mit Erfahrung und Routine greift sie nach den Pflanzen in den Töpfen und platziert sie in das kreisrunde Beet, das leicht erhöht direkt neben Schloss Altenstein die Blicke auf sich zieht. In wenigen Tagen entsteht wie bei einem Puzzle ein buntes und kleinteiliges Teppichbeet.

Die Griffe von Margret Most sitzen. Mit Erfahrung und Routine greift sie nach den Pflanzen in den Töpfen und platziert sie in das kreisrunde Beet, das leicht erhöht direkt neben Schloss Altenstein die Blicke auf sich zieht. In wenigen Tagen entsteht wie bei einem Puzzle ein buntes und kleinteiliges Teppichbeet. 

Statt satte Blüten und große Blätter setzt die Gartenmeisterin auf Struktur. Schließlich sollen Teppichbeete flach bleiben. Weil sie immer mal wieder in Form geschnitten werden, dürfen die Blätter nicht allzu groß sein, auch Blüte ist verpönt. Die Vorlagen stammen von historischen Aufnahmen aus dem Schlossarchiv, die Margret Most manchmal mit einer Lupe auf den verwitterten Bildern heraus interpretieren muss. Gärtnern wird zur Detektivarbeit. „Damals zu Fürstenzeiten ging es auch mehr um die Form und Struktur der Beete. Teppichbeete waren der letzte Schrei“, erzählt sie. „Die Pflanzen werden heute eigens für uns in einer benachbarten Gärtnerei produziert. Das ist alles andere als Standardware, denn Teppichbeete brauchen von wenigen Pflanzen sehr viele Exemplare, damit die Wirkung überzeugt.“ 

Schloss Altenstein mit seinem riesigen Park ist eines der schönsten Beispiele in Thüringen, wie man mit Gartentourismus punkten kann. Das Schloss, das von 1888 bis 1890 erbaut wurde, strahlt nach zahlreichen Sanierungen. Der Park drum herum ist mit 160 Hektar eine der größten historischen Anlagen Thüringens. Park und Schloss verschmelzen zu einem besonderen Gartenschatz, der aus der Ferne majestätisch wirkt, doch je näher man kommt, immer beschaulicher wird. Das alles erinnert an Schlösser und Parks im Königreich Großbritannien. Nirgends ist diese Liebe zu Pflanzen und der Gestaltung so perfekt wie im Park Altenstein.

Im kommenden Jahr ist die Anlage Teil der sog. BUGA-Außenstandorte, 25 teils bekanntere und teils noch zu entdeckende Gartenjuwelen im Freistaat Thüringen. Schloss und Park Altenstein werden auf diese große Chance bestens vorbereitet. „2021 wird für uns weit mehr als ein normales Jahr sein, denn das Interesse an unserer Anlage ist bereits spürbar“, sagt Schlossverwalterin Susanne Rakowski. „Wir werden entsprechend die Führungsangebote stark ausbauen, z.B. auch kostümierte Führungen anbieten und die gärtnerischen Höhepunkte im Park natürlich stärker als zuvor anbieten. Auch Kräuterführungen mit Workshops soll es geben und Baumführungen durch den Park. Schloss und Park Altenstein bieten eine große und sicher für viele Touristen auch überraschende Vielfalt.“ Denn es gibt einmalige Verbindungen zu den großen Gartenpersönlichkeiten der vergangenen Jahrhunderte. Hermann Fürst-Pückler-Muskau, der zu den herausragendsten Gartenkünstlern des 19. Jahrhunderts zählt, hat maßgeblich die Parkgestaltung mit beeinflusst und war im 19. Jahrhundert in Thüringen ein gefragter Ratgeber. Auch Peter Joseph Lenné wurde um Anregungen für den Altensteiner Park gebeten und hat sich mit Rat und Tat eingebracht. Der große Karl Foerster, einer der berühmtesten Staudenzüchter des 20. Jahrhunderts, hat seine Gehilfenzeit in der Schlossgärtnerei verbracht und den Park bestens kennenlernen können. Am Lieblingsplatz des Staudenzüchters, Gartenpoeten und Schriftstellers befindet sich heute die Foerster Bank.

Die Anlage mit Schloss und Park erstreckt sich auf einem 160 Hektar großen Areal und ist ein Ortsteil des Kurortes und ältesten Thüringer Bades, der Stadt Bad Liebenstein. Das Schloss wurde von 1888 bis 1890 erbaut. Im umgebenden Park verschmelzen Park und Landschaft zu einem Ganzen. Einzelbäume, Baumgruppen und geschlossene Waldungen gliedern weite Wiesenflächen in einzelne Parkbereiche, durch die der Besucher geleitet wird. Zahlreiche Sichtachsen geben den Blick frei in das Werratal bis hin zur Rhön.

Der Parkverwalter, Toni Kepper, findet gerade diese Mischung ebenso imposant wie einzigartig. „Das ist hier nicht ein Schloss auf einer Wiese, sondern ein Gesamtkunstwerk, ein Ort, der die Sehnsucht nach dem Schönen greifbar werden lässt. Der Park ist ein Erholungs- und Sehnsuchtsort und hat es auch während der letzten Saison vielen Menschen ermöglicht, trotz eines Lockdowns in der Natur zu sein.“ Durch die Größe der Fläche können Kepper und Rakowski den Besuchern weit mehr bieten als andere Parks und Gärten: Landschaften mit Felsformation, die Altensteiner Höhle und den legendären Bonifatiusfelsen, ein Wasserfall, Rabatten- und Zopfbeete, unendliche Wiesen, die  Wälder mit großem Artenreichtum, dazu kommen die Terrassen am Schloss. Altenstein ist der Stolz der gesamten Region.

Hinzu kommt eine weitere Berühmtheit, die im Schloss zu Gast war. Kein geringerer als Johannes Brahms war mehrfach auf Schloss Altenstein zu Gast. 1894 schrieb er an Clara Schumann: „Ich wünschte (und die Herrschaften auch) Du mögest hier an meinem Fenster sitzen, auf meinen Balkon hinausgehen können und dann hinaus in den herrlichen Park und Wald. Die schönsten Fasane, Hirsche und Rehe dutzendweis spazieren mit, dazu das köstliche milde Wetter und die freundliche Gesellschaft – Dir würde sehr wohl sein.“ Dieser Park samt Schloss hat alles, was Gartentouristen brauchen, um wirklich glücklich zu sein.

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Weitere Informationen zum Reiseland Thüringen und zum Themenjahr „BlütenPracht. Parks und Gärten in Thüringen“ unter der Rufnummer 0361-37420, per Email an service@thueringen-entdecken.de und unter www.thueringen-entdecken.de

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