Bad Langensalza

Eine Kurstadt mit Geschichte wird zur Themengartenstadt mit botanischer Vielfalt

Eine Stadt als großer und üppig blühender Garten. Das ist ein Traum, der in Bad Langensalza über Jahre immer stärker Wirklichkeit geworden ist. Die Kurstadt mit Historie, die 932 erstmals urkundlich erwähnt wurde, gilt in Thüringen im wahrsten Sinne des Wortes als ein Geheimtipp für Touristen mit Interesse an gärtnerischen Themen.

 

Mag Weimar mit Parks gesegnet sein, Erfurt mit dem egapark samt Blumenstadt-Image punkten, Bad Langensalza ist ein blühendes Gesamtkunstwerk in Sachen „gärtnerischer Vielfalt“. Zehn Parks und verschiedene Themengärten, dazu malerische Gassen und ein liebevoll gestaltetes historisches Stadtbild machen Bad Langensalza zu einem blühenden Kleinod mitten in Thüringen. Nicht umsonst hat sich Bad Langensalza mit Beinamen wie „Stadt der Gärten“ oder „Blühendste Stadt Europas“ international einen Namen gemacht. Mittlerweile gibt es zahlreiche Privatinitiativen, die das Vorhaben unterstützen. Die Fußgängerzone wurde 2011 zur „Blühendsten Einkaufsmeile Deutschlands“ benannt. Der Nationalpark Hainich mit seinem Baumkronenpfad in unmittelbarer Nähe bietet eine weitere touristische Attraktion besonders für Naturliebhaber und Wanderfreunde.

Historischer Schlösschenpark 

Doch zurück zu den erlebbaren Gärten in Bad Langensalza. Da gibt es zum Beispiel den historischen Schlösschenpark. Die terrassenartige, idyllische Parkanlage mit ihren seitlichen Rabatten existiert bereits seit dem 17. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit wurde die barocke Grundstruktur des Parks dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst. Heute vereint die große Fläche viele verschiedene Stile der Gartenarchitektur. Der halbrunde Platz in diesem Park wird saisonal für zahlreiche Veranstaltungen genutzt und bietet mit dem Blick auf das Friederikenschlösschen eine beeindruckende Kulisse. 

Japanischer Garten als Kontrast zu Barock 

Das genaue Gegenteil von Barock und auch in anderen Hinsichten ist der Japanische Garten, der 2003 mit viel Aufwand und Liebe zum Detail geplant und gebaut wurde. Er vereint alles, was den Reiz asiatisch anmutender Gärten ausmacht. Das Element Wasser ist eines der wichtigsten Gestaltungsmittel im japanischen Garten und kommt vielfältig zum Einsatz. Wellenbewegungen durchziehen die Flächen. Sie fließen vom sprudelnden Wasserfall über den Teich mit zahlreichen Kois in den Trockenbach. Auch ein hölzerner Steg, der über die Wasserflächen führt, darf nicht fehlen, ebenso wenig wie eine sog. Zickzack-Brücke. Hinter dieser Gestaltungsidee steht der Glaube, dass über diese Brücke keine ungebetenen bösen Naturgeister in das vorgesehene Areal gelangen können. Der Kirschgarten erwacht jedes Jahr pünktlich im April zu voller Blütenpracht. Die Kirschblüte wird in Japan als Symbol für den Frühling zelebriert. Die Azaleenlandschaft spendet Schatten durch die dunklen Kiefern und erblüht im Mai zu voller Pracht. Im Juni sind es dann Irisblüte und dutzende bunte Seerosen, die die Teichlandschaft schmücken. 

Magnoliengarten sorgt für Blütenpracht 

Längst gibt es in Bad Langensalza auch einen Garten, der den Magnolien gewidmet ist. Sie zählen zu den ältesten Blütenpflanzen der Erde, die bis zur Eiszeit auch in Europa heimisch waren. Neben den Magnolien wurden noch Hortensien, Waldreben, Ginkgobäume, Blumen und Sträucher im Magnoliengarten angepflanzt, damit es auch nach der Blütezeit der Magnolien, noch farbige Blüten zu bestaunen gibt. Die Gartenanlage, die mit kleinen Hügeln, Steinen, Wegen und Ruhezonen konzipiert ist, lädt den Besucher zum Verweilen ein.

Rosengarten ist das Herz der Stadt 

Das botanische Herz der Stadt schlägt aber für die Rose. Seit fast 20 Jahren schmückt sich Bad Langensalza mit dem Titel „Rosenstadt“. Ein Garten, der die Königin der Pflanzen in ihrer ganzen Vielfalt ehrt, darf dabei nicht fehlen. Auf einem 18.000 Quadratmeter großen und ehemaligen Fabrikgelände kommen Rosenfans auf ihre Kosten. Rund 450 Rosenarten und -sorten umfasst die Sammlung. Ob historische oder englische Rosen, Wildrosen, Edelrosen, Hochstämme oder Kleinstrauchrosen, der Garten wird fast ein halbes Jahr zum ebenso anregenden wie duftenden Farbenmeer. Besonders sehenswert ist die Vielfalt der Bad Langensalzaer Rosen. Zwischen 1950 und 1990 wurden hier allein 91 Rosensorten gezüchtet. Nach dem Tod ihres Mannes Walter führte Anni Berger die Geschicke der Rosengärtnerei weiter und züchtete selbst über 50 neue Rosensorten, darunter die Sorten wie 'Bergers Barbarina'. Züchtungen wie 'Hermann Berger', 'Salzagold' oder 'Alte Liebe' zeugen von ihrer besonderen Liebe zur Rose und zu ihrer Stadt, die sie damit weit über ihre Grenzen bekanntmachte. Anni Berger war die einzige anerkannte deutsche Rosenzüchterin.

Als Kurstadt darf ein Kurpark nicht fehlen. Der ist mehr als nur eine Flaniermeile, sondern gilt als kleiner grüner Gürtel für die Stadt und verbindet das historische Stadtzentrum Bad Langensalza mit seinen Kuranlagen. Das 1998 eröffnete Arboretum, einer der geschichtsträchtigsten Gärten der Stadt, lädt mit über 130 Baumarten und weitläufigen Wiesen zum Verweilen ein und präsentiert dabei eine große Biodiversität an Gehölzen. 

Mehr Informationen zu den den Parks und Gärten in Thüringen gibt’s bei der Thüringer Tourismus GmbH unter der Rufnummer +49 (0) 361-37420, per Email an service@thueringen-entdecken.de und unter www.thueringen-entdecken.de.

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