100 Jahre Haus Am Horn und Weimar feiert

Bauhaus.23: Die Moderne in der Klassikerstadt

Weimar verdankt seinen mit Kultur, Kunst und Moderne verbundenen Ruf vielen berühmten Persönlichkeiten: den Dichtern der deutschen Klassik Goethe und Schiller, den Musikern Johann Sebastian Bach und Franz Liszt sowie den Avantgardisten des Bauhauses.

Letztere stehen 2023 wieder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Vor 100 Jahren zeigten die Design-Pioniere in der ersten Bauhaus-Ausstellung erstmals öffentlich ihre Ideen und Entwürfe. Die Sehenswürdigkeiten der Klassik wie auch die Stätten des Bauhauses, das von Walter Gropius 1919 in Weimarer gegründet wurde, tragen das UNESCO-Welterbe-Zeichen. Insgesamt sind es 16 Ensemble, die deutsche Kunst- und Kulturgeschichte widerspiegeln.

Moderne in Weimar

Die Moderne und die Zeit der Weimarer Republik werden in drei Museen gezeigt. Dort, wo alles begann, wird die Gründungsgeschichte des Bauhauses im gleichnamigen Museum erzählt. In direkter Nachbarschaft hat die Weimarer Moderne eine eigene Schau bekommen: Im Museum Neues Weimar werden die Vorreiter des Bauhauses mit der Ausstellung „Wege zum Bauhaus“ gewürdigt. Dem Aufbruch in die erste deutsche Demokratie von 1919 widmet man sich im „Haus der Weimarer Republik“.

Geprägt ist Weimar aber auch von der Zeit des Nationalsozialismus: Die Erinnerung an die Verbrechen zwischen 1933 und 1945 wird im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald wachgehalten. Rund 500.000 Besucher kommen jährlich in die Gedenkstätte, um neben dem Lager auch die Dauerausstellung „1937 bis 1945“ zu besichtigen.

100 Jahre Haus Am Horn

Dort, wo später eine ganze Bauhaus-Siedlung entstehen sollte, entstand vor 100 Jahren in nur vier Monaten das Haus Am Horn. Als Prototyp des neuen Bauens und neuer Ideen des Zusammenlebens steht das eingeschossige Versuchshaus im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum. Zu diesem Anlass wird im Bauhaus-Museum Weimar „Wege nach Utopia - Wohnen zwischen Sehnsucht und Krise“ eine Ausstellung eröffnet, die wie ein roter Faden durch die Dauerausstellung führt.

„Störer“ im klassischen Weimar

Ob Goethes Wohnhaus, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek oder die Parks und Schlösser – diese Ensembles stehen für die Blütezeit der Klassik. Im kommenden Jahr werden unter dem Motto „Fremde Freunde“ – Moderne zu Gast in historischen Häusern“ Designikonen der 1950er und 1960er Jahre aus den Sammlungen Maenz und Ludwig in den Museen und Schlössern auftauchen und der Frage nachgehen, was wäre wenn die Bewohner dort heute noch leben würden. Zeitgenössische Künstler reihen sich in diese Interventionen ein. 

Große Kunst und leichte Muse

Weimars Gäste sind dennoch nicht nur auf Museumspfaden unterwegs. Große Kunst und leichte Muse, Konzert und Theater, Ausstellungen und Performances wechseln sich ab. Der Festivalreigen wird im April mit den Thüringer Bachwochen eröffnet. Es folgen das Kleinkunstfestival im Köstritzer Spiegelzelt im Mai und Juni und das Pfingstfestival auf Schloss Ettersburg. Von Juni bis August zieht es im „Weimarer Sommer“  die Kultur auf Straßen, Plätze und Open-Air-Bühnen. Die Bauhaus-Festwochen ab 25. August münden in eine große Bauhaus-Parade. Das Kunstfest Weimar wird dabei sein und bis Anfang September zeitgenössischen Künstlern aus aller Welt eine Bühne bieten. Im Herbst lockt Thüringens ältestes Stadtfest der Weimarer Zwiebelmarkt. Wie die Weimarer Weihnacht ist er beliebter Reiseanlass für Besucher. 

Die Besucher genießen auch die kulinarische Seite der Stadt:  Die Thüringer Bratwurst ist die traditionelle Antwort auf Fastfood & Co, die Thüringer Klöße sind ein Muss. Das Weimarer Bier, der Wein vom Poetenweg – vieles gilt es zu kosten.

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