Die grüne Seite des Reiselands Thüringen

Parks & Grün

Fernöstliche Gartenkultur mit Bonsais, der Duft von über 450 Rosenarten, ein 160 Hektar großer, herzoglicher Landschaftspark: grundverschiedener könnten die Parks und Gärten in Thüringen nicht sein. Über 2.000 laden in Thüringen zum Flanieren und Verweilen ein. Dazu gehört eine Vielzahl an fürstlichen Anlagen, botanischen Sammlungen, Kurparks, Landschaftsgärten und modernen Stadtparks. Als „lebende Denkmale“ öffnen sie Wege zur Geschichte und Schönheit der Gartenkunst.

Goethes grüner Daumen: Parks & Gärten in Weimar 

Johann Wolfgang von Goethe liebte das Gärtnern. Seine Leidenschaft für die Natur beschert der Nachwelt einen riesigen Fundus von Gedichten und Betrachtungen. Was Johann Wolfgang von Goethe beschreibt, liegt buchstäblich vor seiner Haustür und hat noch heute Bestand. Im Park an der Ilm findet Goethe, damals Mitte 20, Inspiration für seine Werke. Fünf Jahrzehnte währt diese Liebe zu Natur, Botanik und Gartenbau in Weimar. Weimars Charme wird bestimmt von seinen Parks und Gärten. Besucher spazieren dort auf den Spuren des Dichters, der Herzöge und Hofdamen, den Visionären und natürlich den berühmt gewordenen Gärtnern und flanieren inmitten der Weimarer Glanzstücke. Der Park an der Ilm am Rande der belebten Weimarer Altstadt ist Teil eines kilometerlangen Grünzugs entlang der Flussauen. Eindrucksvolle Sichtachsen, eine Vielfalt an Gehölzen und Parkarchitekturen versetzen Flaneure in eine andere Zeit. Goethe beeinflusste die Gestaltung des Landschaftsparks sehr stark.  Im Süden schließt sich die barocke Sommerresidenz Belvedere mit Orangerie, Lust- und Irrgarten an. Ein verträumtes Tal öffnet sich dem Spaziergänger im Schlosspark Tiefurt. Sanft abfallende Wiesen mit majestätischen Baumgruppen breiten sich bis zum Ilmufer aus. 

Gartenbautraditionen in Erfurt 

Seit dem 18. Jahrhundert gilt die „Blumenstadt“ Erfurt als Wiege des professionellen Gartenbaus. Doch die enge Verbindung mit Kulturpflanzen reicht noch viel weiter zurück. Im Mittelalter bildete das Blaufärbemittel Waid eine wesentliche Grundlage für den Wohlstand der Stadt. Fast nahtlos mit dem Niedergang des Waidhandels begründete im 18. Jahrhundert der Gärtner Christian Reichart den modernen Erwerbsgartenbau. Der eindrucksvolle Erfolg Erfurts als Gartenbaustadt hat Spuren in der Stadt hinterlassen: ein überdimensionales Postamt, Denkmäler sowie Monumente und vor allem ein weit verzweigtes Grünflächen-Netz. Auch mit Gartenausstellungen kennen sich die Erfurter bestens aus. Aushängeschild der Blumenstadt Erfurt ist der 36 Hektar große egapark, Herzstück der vorigen Bundesgartenschau 2021. Der Park ist ein bedeutendes Zeitzeugnis der Gartenbaukunst und wurde 1961 zur iga, der „1. Internationalen Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder“. Aus heutiger Sicht ist der Garten einzigartig. Martin Baumann, oberster Denkmalpfleger für Gartenkultur in Thüringen, nennt den egapark gern das „bedeutendste Gartenkunstwerk der DDR“. In keiner Grünanlage Deutschlands gibt es so viele Reminiszenzen an die 1960er Jahre wie im egapark Erfurt. 

egapark ist Herzstück der Blumenstadt 

Heute heißt egapark 15.000 blühende, jahreszeitlich wechselnde Quadratmeter, umgeben vom satten Grün der Rasenflächen und schattigen Baumhainen. Themengärten in beeindruckender gärtnerischer Gestaltung schaffen einen dekorativen Rahmen für Rosen, Iris, Lilien, japanische Gartenkunst, Skulpturen oder das gärtnerische Erbe des Staudenpapstes Karl Foerster. Ein El Dorado für jeden Gartenfreund und Blumenfan, ein Erlebnis für alle Sinne. Als neue Attraktionen sind außerdem das Wüsten- und Urwaldhaus Danakil und das in Deutschland einzigartige Deutsche Gartenbaumuseum dazugekommen. 

Tee- und Rosen: Bad Langensalza überrascht mit 10 Themengärten und Parks 

Die Rosen- und Kurstadt Bad Langensalza bietet ihren Gästen rund um den historischen Stadtkern 10 Themengärten und Parks, in denen man vor allem abschalten und neue Kraft tanken kann. Der Japanische Garten Kofuku no niwa, was so viel wie Garten der Glückseligkeit heißt, ist angelehnt an die verschiedenen Landschaften der japanischen Inseln. Besondere Highlights sind der große Pflanzenpavillon und das original japanische Teehaus, in dem man nach Anmeldung auch eine Teezeremonie genießen oder sich trauen lassen kann. Über 450 Rosenarten und -sorten betören mit ihrem süßen Duft und ihrer Farbenpracht dagegen im Rosengarten der Stadt. Direkt am Eingang des Rosengartens befindet sich das Rosenmuseum, in dem die über 100-jährige Tradition in Rosenzucht und Rosenanbau der Stadt Bad Langensalza dokumentiert ist. 

Ein Hauch englischer Adel: Schloss und Park Altenstein 

Eine absolute Entdeckung und ein Kleinod in Thüringen ist das Schloss und der Park Altenstein, das sich auf 160 Hektar nahe der Kurstadt Bad Liebenstein erstreckt. Das Schloss wurde vom damaligen Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen als Sommerresidenz erbaut und nach dem Vorbild englischer Herrenhäuser Ende des 19. Jhd. umgebaut. Der riesige Park glänzt ebenfalls durch seine wechselvolle Gestaltung. Bei dem als Landschaftspark angelegten Areal wurden die umgebenden Hänge, Felspartien und Ausblicke in die Täler geschickt in die gestalterische Konzeption miteinbezogen. Es entstanden teils spektakuläre Sichten im Park und in die umgebende Landschaft. Hermann Fürst von Pückler-Muskau, Carl Eduard Petzold und Peter Joseph Lenné gestalteten die Anlage und entwickelten sie weiter. Insgesamt drei Rundwege laden zum Entdecken des großen Parks ein – hier treffen Besucher auf verborgene Parkarchitekturen wie die Ritterkapelle, das Chinesische Häuschen oder einen massiven, großen Blumenkorb. Allesamt auf Felsen erbaut, die durch Blickachsen miteinander verbunden sind. 

Residenz der Rosenkönigin: die Dornburger Schlösser 

Reizvoll über einer steil abfallenden Felswand reihen sich die durch ihre unterschiedlich gestalteten Gärten zu einer Gesamtanlage verbundenen Dornburger Schlösser aneinander. 90 Meter oberhalb des Saaletales bestimmen die drei nebeneinanderliegenden Schlösser das malerische Landschaftsbild. Jedes der drei Schlösser verfügt über einen eigenen Garten. Sei es der Obstgarten mit historischen Sorten beim Alten Schloss, der verträumte Rosenlaubengang am Rokokoschloss oder der englische Landschaftsgarten um das Renaissanceschloss. Und dazwischen immer wieder Rosen, zu deren Ehren alljährlich die Dornburger Rosenkönigin gekrönt wird. Übrigens: Bereits Goethe genoss die „anmutigen Gärten“ und lobte sie als „heiter, schön, weitläufig und doch übersehbar.“ Das Renaissance- und Rokokoschloss können museal besichtigt werden. Führungen werden ebenfalls angeboten. Goethes Wohnraum ist übrigens im Renaissanceschloss zu finden. Bei der jährlich im August stattfindenden Schlössernacht gibt’s zudem tolle Einblicke in die Parkanlagen. 

Mit dem Thüringer Kulturreiseführer „Thuringia.MyCulture.“ können Gäste auf Erlebnistour zur „Blumenstadt Erfurt“ und zu den „Parks und Gärten in Thüringen“ gehen. Mehr Informationen zu den Parks und Gärten in Thüringen gibt’s bei der Thüringer Tourismus GmbH unter der Rufnummer +49 (0) 361-37420, per Email an service@thueringen-entdecken.de und unter ww.thueringen-entdecken.de sowie gaerten.thueringen-entdecken.de 

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