Das Thüringen-ABC

Von A wie Anna Amalia bis Z wie Zentral

Das Thüringen besonders ist, das wissen wir alle. Aber was macht es so besonders? Kommen Sie mit auf eine Reise von A wie Anna Amalia bis Z wie Zentral, von A wie Altenburg bis Z wie Zeitz.

A wie Anna Amalia.

Die schöngeistige Herzogin von Sachsen-Weimar und Eisenach holte als Erzieher für ihren Sohn Carl August Dichter und Denker an den Weimarer Hof. Sie gründete nicht nur eine der ersten öffentlich zugänglichen Fürstenbibliotheken, sondern förderte auch als Mäzenin Kunst und Kultur.

Herzogin Anna-Amalia-Bibliothek Weimar, © Jens Hauspurg, Thüringer Tourismus GmbH

B wie Bratwurst.

Die Thüringer Bratwurst ist über die Landesgrenze hinaus bekannt. Seit über 600 Jahren wird das originale Rezept bereits geheim gehalten – zu den bekannten Grundzutaten gehören unter anderem Schweinedarm, Majoran, Knoblauch und Kümmel.

Original Thüringer Bratwurst auf dem Holzkohlegrill, © Martin Kirchner, Thüringer Tourismus GmbH

C wie Clueso.

Der Erfurter Singer/ Songwriter Clueso ist für seine melodisch-melancholischen Lieder in Verbindung mit nachdenklichen Texten bekannt. Durch Zusammenarbeiten mit Udo Lindenberg, Max Herre oder den Fantastischen Vier ist er längst auch im ganzen Bundesgebiet ein Begriff.

Clueso Pressefoto 2020, © Christoph Koestlin

D wie Deutsches Reinheitsgebot.

Im thüringischen Weißensee wurde 1434 die „Statuta thaberna“ verabschiedet – das erste deutsche
Reinheitsgebot für Bier. Bierbrauer, die neben Hopfen, Wasser und Malz, dem Bier noch andere Zutaten hinzufügten, drohte eine Strafe von 2 Mark und ein Verweis aus der Stadt.

Braumeister in der Brauerei in der Ziegenmühle, © Carlo Bansini, Thüringer Tourismus GmbH

E wie Erfurt.

Die Landeshauptstadt Thüringens hat eine der schönsten Altstädte Europas. Der mittelalterliche Stadtkern mit seinen zahlreichen Kirchen und restaurierten Stadthäusern bietet viele Schätze. Beim Schlendern über die Krämerbrücke und in den schönen Gassen findet sich in einzigartigen  Geschäften die junge, kreative Szene in Erfurt. Am Abend wird es studentisch – in Bars und Kneipen tummelt sich das Nachtleben.

 

F wie Fröbelstern.

Der Fröbelstern ist nicht nur eine schöne Weihnachtsdekoration, sondern auch pädagogisch wertvoll. Als Friedrich Fröbel im 19. Jahrhundert das weltweite Erfolgskonzept des Kindergartens entwickelt, steht die pädagogische Erziehung der Kleinkinder im Vordergrund. Mit eigens entwickelten Materialien und Spielen wird dies umgesetzt. Das Falten von Fröbelsternen schult die Feinmotorik der Kinder und gehört noch heute zur Pädagogik eines Fröbel Kindergartens.

 

G wie Gropius.

Walter Gropius gründete 1919 das Staatliche Bauhaus in Weimar und revolutionierte mit seiner Zusammenführung von Kunst und Handwerk die Design-, Architektur- und Kunstszene. Mit geometrischen Formen und einem Farbendreiklang aus rot-gelb-blau entstanden minimalistische Möbelstücke und Gebäude. Künstler wie Paul Klee, Lyonel Feininger oder László Moholy-Nagy lehrten als Meister in den Werkstätten am Bauhaus.

 

H wie Heilbäder.

Die unberührte Natur Thüringens bietet die traumhafte Kulisse für 18 Heilbäder und Kurorte, die sich über den gesamten Freistaat verteilen. Ob Massagen mit Thüringer Waldmoos, ein Bad im Salzbecken oder ein befreiender Gang durch das Gradierwerk – die natürlichen Heilmittel Thüringens bieten Wellness und Gesundheit, und viele Möglichkeiten, neue Energie zu tanken.

 

I wie (Großer) Inselsberg.

Der 916,5 m hohe Große Inselsberg ist ein besonderer Anziehungspunkt. Er ist zwar nicht der höchste, aber der markanteste Berg des Thüringer Waldes. Von seinem Plateau aus hat man einen weiten Rundblick über das Wäldermeer des Thüringer Landes, die Rhön und kann bis zum Brocken im Harz schauen.

 

J wie Johann Sebastian Bach.

Der geniale Komponist und Musiker ist ein echter Thüringer – er wurde in Eisenach geboren. In Arnstadt hatte Bach seine erste Anstellung als Organist und mit seiner Frau Maria Barbara lebte er ein Jahr in Mühlhausen bevor sie nach Weimar umsiedelten und Bach am Weimarer Hof Hoforganist wurde. Der junge Johann Sebastian war aufsässig und eigensinnig und hinterließ seine Spuren im Freistaat.

 

K wie Klassikerstadt Weimar.

Goethe, Schiller, Bach, Liszt, Cranach, oder Nietzsche – die Liste großer Persönlichkeiten, die einst in Weimar lebten ist lang. Zahlreiche Museen und Gedenkstätten erinnern an diese Namen und künden vom Ruhm verblichener Zeiten. Noch heute ist die Stadt ein Zentrum von Kunst und Kultur und spiegelt ihre Vergangenheit im Stadtbild mit schönen alten Stadthäusern oder dem Ilmpark mit seinen romantischen Ruinen wider.

 

L wie Lauscha.

Die kleine Stadt im Thüringer Wald ist die Wiege des Christbaumschmucks und ein echter Weihnachts-Hotspot. Im 19. Jahrhundert erfand ein armer Glasbläser die schönen Kugeln, da er sich die traditionellen roten Äpfel für den Baumschmuck nicht leisten konnte. Noch heute sind zahlreiche Glasmanufakturen angesiedelt und laden zum Schaublasen ein.

 

M wie Martin Luther.

Der Reformator hat überall im Land seine Spuren hinterlassen. In Erfurt ist Martin Luther ins Kloster eingetreten, auf der Wartburg hat er, versteckt vor dem Kaiser als Junker Jörg, das Neue Testament übersetzt und in Schmalkalden die gleichnamigen Artikel veröffentlicht. Auf dem Thüringer Lutherweg lassen sich auf über 1.000 Kilometer seine Spuren nachverfolgen.

 

N wie Nationalpark Hainich.

Der Nationalpark Hainich ist einer der letzten Urwälder und das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands. Die wilde Natur lädt zum entspannenden Waldbaden oder zum Wandern ein. Vom Baumkronenpfad in luftiger Höhe kann man den Bäumen auf die Wipfel schauen.

 

O wie Original Thüringer Klöße.

Die Thüringer Klöße dürfen bei keinem Festschmaus fehlen. Jede Region hat ein anderes Rezept und einen anderen Namen für die runde Kartoffelspeise. In Meiningen übergab einst Frau Holle ihr persönliches Rezept an den Bürgermeister mit den Worten „Hüte es!“ Daraus wurden die Meininger „Hütes“.

 

P wie Point Alpha.

Wo sich einst zwei deutsche Staaten, die NATO und der Warschauer Pakt gegenüberstanden, ist heute eine Gedenkstätte. Das ehemalige US-Camp „OP Alpha“, das „Haus auf der Grenze“ und die rekonstruierten Grenzanlagen dienen als Lernort für die deutsch-deutsche Geschichte und den Kalten Krieg.

 

Q wie Qualitätswanderwege.

Auf 22 Prädikatswanderwegen durch unterschiedliche Landschaften und zu verschiedenen Themen lässt sich das gesamte Reiseland erwandern. Der Rennsteig, der Lutherweg, der Hochrhöner und der Panoramaweg Schwarzatal sind nur einige Höhepunkte. Atemberaubende Ausblicke und die Natur selbst bilden eine faszinierende Wanderkulisse.

 

R wie Rennsteig.

Der Rennsteig ist der älteste und bekannteste deutsche Fernwanderweg. Auf 168 Kilometern verbindet er Hörschel bei Eisenach und Blankenhain. Auf 800 bis 900 Höhenmetern durchqueren Wanderer die ursprüngliche Natur des Thüringer Waldes, des Thüringer Schiefergebirges und des Frankenwaldes.

 

S wie (Thüringer) Spezialitäten.

Thüringen hat eine reiche Küche mit vielen landestypischen Gerichten und Spezialitäten, seien es Thüringer Klöße, die Bratwurst oder das Rostbrätl. Besondere Klassiker sind auch der BORN Senf, feiner Hausmacher Eierlikör vom Bauernhof Frantz, Goldhelm Schokolade, Pflaumenmus aus Mühlhausen oder leckeres Köstritzer Schwarzbier.

 

T wie Thüringer Wald.

Der Thüringer Wald ist nicht nur das bekannteste Urlaubsgebiet, sondern auch sehr abwechslungsreich. Bei schönem Wetter kann die tolle Natur auf unzähligen Wander- und Radwegen erkundet werden. In der kalten Jahreszeit durchziehen hunderte Kilometer Skiwanderwege die Region. Eine Fahrt mit dem Hundeschlitten oder der Thüringer Bergbahn sind besondere Highlights.

 

U wie UNESCO-Welterbe.

In Thüringen versammelt sich eine außergewöhnliche Dichte an kulturellen und landschaftlichen Denkmälern. Allein In Weimar finden sich durch die Weimarer Klassik und das Bauhaus 19 UNESCO Welterbestätten. Der Hainich, der Thüringer Wald und die Rhön sind durch ihre einzigartige Natur ausgezeichnet. Besonders prunkvoll thront die Wartburg als Weltkulturerbe hoch über dem Thüringer Land.

 

V wie Via Regia.

Die Via Regia war im Mittelalter eine wichtige Handelsstraße und Pilgerweg, die West- und Osteuropa miteinander verband. Vom Rheinland führt sie über Erfurt nach Schlesien. Teil der Via Regia ist etwa die Krämerbrücke in Erfurt – die längste noch erhaltene bebaute und bewohnte Brücke Europas.

 

W wie Wartburg.

Die Wartburg thront stolz und von Weitem sichtbar über der Stadt Eisenach. Der Legende nach errichtete sie vor über 900 Jahren Ludwig der Springer mit den Worten „Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden!“. Die Heilige Elisabeth von Thüringen lebte dort, Martin Luther übersetzte das Neue Testament ins Deutsche und Richard Wagner ließ sich hier zu seiner berühmten Oper „Tannhäuser“ inspirieren.

 

X wie Xenien.

Xenien sind kurze Sinngedichte, die die Weimarer Dichterfreunde Goethe und Schiller in ihrem weitschweifigen Briefwechsel gern benutzten. In den über 676 spöttischen Versen gaben sie ihre Meinung kund und griffen den ein oder anderen Zeitgenossen an, der ebenso spöttisch in Xenien antwortete.

 

Y wie Yiddish Summer.

Der einmonatige Yiddish Summer in Weimar ist eines der weltweit wichtigsten Festivals für traditionelle und zeitgenössische jüdische Kultur. Internationale Künstler und Wissenschaftler geben mehrtägige Workshops, Konzerte und Schnupperkurse zur jüdischen Sprache, Musik, Kultur und Gemeinschaft.

Yiddish Summer Abschlusskonzert, ©  Yulia Kabakova, Other Music Academy e.V.

Z wie Zentral.

Thüringen liegt in der Mitte Deutschlands und Europas und ist aus allen Richtungen gut zu erreichen. Mit dem ICE-Knotenpunkt in Erfurt sind Strecken wie Erfurt-Berlin oder Erfurt-Frankfurt a. M. in wenigen Stunden und mehrmals täglich möglich.

 

»Das gesamte Dokument hier als PDF herunterladen.«